Die Meister sind gefunden!

(c) OKC/Judith Prechtl
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Joaquím Fontané (ESP) holte sich am Samstag bei der ECA Kanu-Freestyle-Europameisterschaft in Lienz den Sieg in der Königsklasse der K1-Herren.Marléne Devillez (FRA) verteidigte ihren Titel und die jungen Briten stürmtendas Podest bei den Junioren.

 

Europas besten Kanu-Freestyler lieferten am Samstag im Lienzer Draupark eine wahrlichbeeindruckende Demonstration ihrer Sportart ab. Hunderte Zuschauer verfolgten beistrahlendem Sonnenschein und tropischen Temperaturen am späten Nachmittag dasHerzschlagfinale der Kajak-Einer-Herren: Zum Auftakt setzte der junge Spanier JoaquímFontané seinen Konkurrenten einen Traumlauf vor die Nase, an dem sich die Finalisten biszuletzt die Zähne ausbissen: 1170 Punkte, den absoluten Höchstpunktestand dieserEuropameisterschaft und ein Score, der nur durch die flüssige Kombination von perfektausgeführten Höchstschwierigkeiten zustande kommt. Kein Zögern, kein Zaudern erlaubtesich der junge Spanier, der bei der WM im Vorjahr noch bei den K1 Junioren am Start war.

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Trotz absolut hochkarätiger Attacken gelang keinem seiner Konkurrenten ein derart perfekterLauf. Insgesamt hatten die Finalisten drei Mal die Möglichkeit ihr Können unter Beweis zustellen. Sebastien Devred erreichte mit 926,667 Punkten Rang 2 vor dem amtierendenWeltmeister James Bebbington (GBR). Platz vier geht an James Weight (GBR) vor EMTitelverteidigerPeter Csonka (SVK), der heute aufgrund seiner Muskelverletzung deutlichunter seinen Möglichkeiten blieb.

 

Bei den K1-Damen fackelte Titelverteidigerin Marléne Devillez (FRA) nicht lange: DieFranzösin sammelte in ihrem ersten Lauf ordentlich Huge-Bonus für besonders hochausgeführte Moves und setzte sich an die Spitze. Im zweiten Durchgang konnte sie ihrenScore noch einmal verbessern: Mit 306 Punkten bestätigte sie ihren EM-Titel. Zweite wurdeNina Csonkova (SVK), die in ihrem ersten Lauf ihre ganze Wettkampf-Routine zeigte.

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Knapp abgeschlagen mit einem Rückstand von nur 180 Punkten ist Maria Lindgren (SWE) auf Rang3. Die Norwegerinnen Kari Olnes und Tora Heggem belegen die Plätze 4 und 5.Knapp viel die Entscheidung im C1-Finale (Canadier Einer) aus. Lukas Cervinka (CZE)gelang ein sensationeller erster Lauf mit absoluten C1-Höchstschwirigkeiten wie Lunar-Orbitund Back-Loop. Auch hier konnten seine Konkurrenten in den verbleibenden zwei Rundennichts mehr ausrichten. Vize-Weltmeister Philipp Hitzigrat gelang zwar noch einhervorragender Run im dritten Durchgang, doch dem Deutschen fehlen 45 Punkte auf denTitel. Platz 3 geht an den Spanier Aitor Goikoetxea vor Sören Kohnert (GER) und JanChoutka (CZE).

 

Hart gekämpft wurde im Finale der K1 Junioren, allen voran die beiden jungen Briten BrenOrton und James Benns. Beiden gelang im ersten Durchgang ein exzellenter Lauf mitHöchstschwierigkeiten wie Tricky Woo und Lunar Orbit. Äußerst knapp viel die Entscheidungaus: Europameister Bren Orton siegte 1,667 Punkte vor seinem Team-Kameraden JamesBenns. Auch Rang drei geht an Großbritannien: Trotz starker Attacken konnte SamStephenson seine Verfolger Lane De Meulenaere (BEL) und Sindre Slalien (NOR) aufDistanz halten.

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Bei den K1-Juniorinnen konnte sich Nuria Fontané (ESP) in ihrer Favoritenrollebeweisen.Routiniert zeigte die junge Spanierin bereits im ersten Lauf satte Loops und Helixe.Ihren Titel bereits in der Tasche setzte sie im dritten Lauf mit einem sauberen McNasty nocheins drauf: 200 Punkte für die neue Junioren-Europameisterin. Stark zeigten sich heute dieDeutschen Mädels: Lisa Hasselwander – erst seit zwei Monaten im Freestyle-Boot – gelangim zweiten Lauf ein sauberer Loop. Leider verletzte sich die junge Teilnehmerin und konnteim dritten Durchgang nicht mehr teilnehmen. Ihr zweiter Platz wurde dadurch nicht mehrgefährdet. Jana Groß aus Deutschland bugsierte sich in Runde drei mit einem soliden Laufauf den dritten Platz. Knapp dahinter landete die starke Britin Kimberlee Aldred vor JuliaSpaaij (GER), Jennifer McGaley (GBR) und Jeromine Hervo (FRA). Aufgrund einesPunktegleichstandes in den Vorläufen hatten sich sieben Teilnehmerinnen für das Finalequalifiziert.

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Im Squirt der Herren tauchte Ben Aldred (GER) mit einem satten Mystery-Move unter seinenKonkurrenten hindurch. Der Brite startete im klassischen Squirt-Boot und zeigte exzellenteScrewing-Manöver und Trophy-Moves. Platz zwei geht an den Polen Tomasz Czaplicki, dereine tolle Flachwasser-Freestyle-Show bot. Sein Landsmann Bartosz Czauderna (POL) belegt Platz 3 vor Michal Wrzal (POL) und Helmut Wolff aus Deutschland.

 

Bereits am Freitag fiel die Entscheidung in den Squirt-Wettkämpfen der Damen: In einerfaszinierenden Parade aus Mystery- und Trophy-Moves, Screwing und Stalling, machte ClairO’Hara (GBR) ihren Konkurrentinnen deutlich, worum es beim Squirten wirklich geht. Mit1.072 Punkten liegt sie mit nur einem Lauf über 800 Punkte vor der Zweitplatzierten, EvaFilová (SVK). Platz 3 ging an die junge Spanierin Nuria Fontané vor Andrea Kaspers (GER)und Lucie Horka (CZE).

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Ebenfalls am Freitag setzte sich Philipp Hitzigrat (GER) im OC1-Finale (Open Canoe) miteinem Paukenschlag an die Spitze: In seinem Open Canoe gelang dem jungen Deutschenein perfekt ausgeführter Loop – eine Figur, die in der Klasse der offenen Kanadier zu denHöchstschwierigkeiten zählt. Nicht ganz so sauber war der Loop von Aitor Goikoetxea (ESP),der sich deshalb mit Platz zwei begnügen muss. Dritter wurde Paul King (GBR) vor TobiasHüther (GER) und Josh Wedgwood (GBR).

 

Nach einer heißen Woche geht die ECA Kanu-Freestyle-Europameisterschaft zu Ende. Dankgilt der Stadt Lienz, Osttirol Tourismus, der Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG), StohlquistWaterwear, LaOla Kanushop, Teva und nicht zuletzt den fleißigen Helfern vom OsttirolerKajak Club, die diese spannenden Wettkämpfe überhaupt möglich gemacht haben.

Medaillenspiegel

 


Gold Silber Bronze
Groß Britanien 3 1 3
Spanien 2 1 2
Deutschland 1 2 1
Frankreich 1 1  
Tschechien 1    
Slowakei   2  
Polen   1 1
Schweden     1

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Kommentare: 1
  • #1

    danger_d (Sonntag, 01 Juli 2012 12:13)

    wenigstens haben die italiener nichts zu melden....